Samstag, 29. September 2012

Selbstbeherrschung und Versuchung

Manchmal habe ich einen philosophischen Tag und stelle Gott und die Welt in Frage. Und letztens habe ich passend an einem solchen Tag einen sehr interessanten Artikel aus dem SPIEGEL (35/2012) gelesen. Unter dem Titel "Fluch der Versuchung" wurde eine gerade erschienene psychologische Studie zusammengefasst.

Grundsätzlich geht es um folgendes Experiment: Vierjährigen Kindern wurde ein Marshmallow vorgesetzt und ihnen ein zweiter versprochen, wenn sie in der Viertelstunde, die sie allein im Raum sind, diesen nicht essen würden. Dieses Experiment wurde wohl erstmals in den 60er Jahren durchgeführt und seitdem mehrfach wiederholt. Hier mal ein Video eines dieser Marsmallow-Tests - fast so spannend, wie ein Krimi! ;)


Das neue ist allerdings, dass man heute die damaligen Probanden nach ihrem Gewicht gefragt hat und herausgekommen ist folgendes: Wer damals nicht widerstehen konnte, hat heute (im Durchschnitt) einen höheren BMI.

Und das läuft wieder auf die Grundsatzfrage der Entwicklungspsychologie hin: Nature vs. Nurture (also Erziehung gegen Gene). Ist es im Grund schon in den Genen verankert, das die eine Person dünn ist und die andere Person dick? Oder haben die heute dickeren Personen aus irgendeinem Grund erst im Laufe ihres Lebens ein fehlerhaftes Verhältnis zum Essen aufgebaut?

Ich persönlich denke, dass (in den meisten Fällen) Übergewicht nicht genetisch bedingt ist, es aber Faktoren gibt, die es begünstigen: ein schlechter Stoffwechsel oder auch bestimmte Charakterzüge. Aber was wir im Endeffekt dann aus diesen Anlagen machen, bleibt uns überlassen, denn sonst würden ja die Pläne der meisten hier absolut keinen Sinn ergeben ... wieso abnehmen, wenn in unseren Genen steht, dass wir danach sofort wieder zunehmen? Manche haben es halt einfach leichter als andere ...

Mich würde wirklich brennend interessieren, was ihr darüber denkt!
LG Gaby ,)

6 Kommentare:

  1. Hi Gabi! Ich bin mir fast sicher, dass Übergewicht in den meisten Fällen rein gar nichts mit Genen zu tun hat, das selbe mit Diabetes usw. Es kann aber viel an der "Vererbung" von Verhaltensweisen liegen, wenn einen die Eltern im Kindesalter schon keine gesunde Ernährung vorleben, dann wird es das Kind später oder auch als Kind schon schwer haben normalgewichtig zu sein.

    Und wenn man dann erwachsen ist und dicke und die selben Krankheiten wie die Eltern hat, tut man sich ja dann leicht zu sagen, dass es die Gene sind ...

    LG, Susi

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  2. Hallo Gaby,
    also ich denke, dass von jeder "Ursache" etwas drinsteckt.
    Ich kenne wirklich schlanke Menschen, die essen auch nicht gerade sehr wenig, treiben kaum Sport.Die werden eeinfach nicht dick,trotz Schokolade und Kuchen...
    Es wird aber sicherlich nie so sein, dass dicke Eltern dünne Kinder haben,ob das jetzt was mit Essensgewohnheiten,Charakterzügen oder Genen zu tun hat.
    Meine Eltern sind beide nicht schlank, ich kämpfe schon seit frühester Kindheit gegen zuviel Gewicht, mal mehr, mal weniger.
    Einer meiner Söhne ist dünn wie ein Hering,aber mein Mann eben auch.
    Der andere recht pummelig. Der schlanke isst weniger, treibt gelegentlich etwas Sport, der andere isst gerne Süßes und macht nicht gerne Sport. Erzogen haben wir beide gleich..insofern sind Gene nicht ganz auszuschließen,welche auch immer das sind...

    Liebe Grüße Annett

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  3. Ach witzig ;) Das kenne ich aus meinem Psychologiestudium :D Da haben wir uns das Experiment auch angeguckt!

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  4. Sehr interessant! Ich denke auch nicht dass es Veranlagung ist! Ist einfach viel Kopfsache wie man sieht!

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  5. der Film hat mich köstlich amüsiert... :-D einfach herrlich... aber so
    ist das eben mit den Versuchungen. Gar nicht so leicht zu widerstehen. ...

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  6. Interessant. Ich denke, dass wir unser Essverhalten im Kindesalter erlernen. Meine Mutter hat mich immer mit Süßigkeiten vollgestopft...zur Belohnung, zum Trösten,...essen war Kompensation für alles. Noch heute esse ich unter Stress mehr und versuche Trauer und Leere mit Essen zu füllen.
    Mein Freund dagegen kann unter Stress gar nicht essen. Früher wurden bei ihm alle Probleme und Auseinandersetzungen beim Essen geklärt.
    Ich zweifle also an der Gen-Theorie.

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